Ein Vater auf seinem Weg zwischen Kind und Training

Schlagwort: Challenge Roth

Raceday! (2)

Ohne größere Umschweife mach ich gerade dort weiter, wo ich im letzten Beitrag aufgehört habe. Falls das jemand noch nicht gelesen hat, oder nicht mehr ganz weiß, was vorher passiert ist, kann man Hier! nochmal das Gedächtnis auffrischen.

Also, als erstes wollte ich mal kurz zeigen, wie weit und schnell ich dann doch geschwommen bin:

Aufgezeichnete Schwimmstrecke

Also der Start im Rothsee war ja klar, aber dann die knapp 5 Kilometer über Land schwimmen war dann schon ziemlich hart…
Spaß beiseite, beim Schwimmen war das GPS wohl sehr durcheinander, daher auch die frühe Vibration am Handgelenk. Schlussendlich kam ich nach 1:25:44 aus dem Wasser, was ich für mich als gute Zeit verzeichne. Gerechnet hab ich mit einer Zeit zwischen 1:20 und 1:35, somit lag ich voll im Soll. Vom Ausstieg ging es dann schnell in die Wechselzone. Helm auf, Socken und Schuhe an und ab, das Rad geschnappt.

Weg aus der Wechselzone

Los ging es auf die 180 km Radstecke. Ich war mir ja zu Beginn, beziehungsweise auch die Tage davor nicht so sicher, wie ich diese lange Strecke verkraften würde. Natürlich wusste ich, das Roth normal für einen schnellen Rad Split bekannt ist, aber trotzdem bin ich vorher noch nie 180 km gefahren.

Höhenprofil meiner Fahrt

Ich wollte das Ganze trotz alles an Anfang ruhig angehen, um auf keinen Fall schon in den ersten Kilometern zu über zocken. Trotzdem legte ich in der ersten Stunde ziemlich genau 31 km zurück. An der Stelle war das Tempo für meine Verhältnisse schon recht hoch, wo ich mich doch normal so eher auf einem zirka 26-27er Schnitt bewege, und das auf kürzeren Strecken.


Was ich an dem Tag auf keine Fall falsch machen wollte, war die Versorgung während der Tour. Den Fehler hatte ich ja schon mehrfach gemacht (letztes Mal im Allgäu) und nun sollte ich doch endlich mal daraus gelernt haben. Im Vorfeld hatte ich mir schon die Menge an Gels ausgerechnet, welche ich über eine Fahrt von sieben Stunden benötigen würde. Diese habe ich dann in eine Trinkflasche gefüllt und mir an der Flasche markiert, zu welcher Stunde ich wie viel davon konsumiert haben musste. Außerdem hatte ich noch eine Flasche mit einem Sportgetränk und eine mit normalem Wasser dabei. Die Wasserflasche wollte ich an jeder Versorgungsstation geleert haben, damit auch der Flüssigkeitshaushalt weiter passt.
Tatsächlich lief auch beides wie geplant. An den Versorgungsstationen immer neues Wasser eingesteckt und schön fleißig an der Gel-Flasche gezogen. Teilweise nutze ich das Wasser auch noch, um mich zu abzukühlen, weil die Temperaturen schon begannen, ordentlich anzuziehen.

Recht frühes Bild (<20 km)

Kurz vor dem ersten großen Anstieg in Greding wurde ich dann auch von der Führenden im Frauenfeld überrundet. Zu diesem Zeitpunkt war dies Fenella Langridge. In Greding am Berg (steilster Anstieg der Radstecke) wurde ich dann auch noch von Anne Haug überholt. An der Stelle konnte man auch wieder sehen, wie stark auch die Profi-Frauen im Triathlon sind. Haug ist am Berg an mir vorbeigerauscht, als würde ich stehen.

Viel los in Greding

Nach knapp 50 Kilometern war dann der große Anstieg geschafft und nun ging es erstmal auf ein relativ ebenes, wenn nicht gar leicht abfallendes Stück der Radstecke. Hier konnte man dann auch nochmal etwas auf Tempo fahren. Nach nochmal gut 20 km kam dann so langsam der Höhepunkt der Radstecke auf mich zu. Der Solarer Berg kam auf mich zu. Vor mir eine Wand aus Menschen, laut, eng, was ganz neues für mich, aber echt geil! Das wird tatsächlich etwas sein, was ich so schnell nicht vergessen werde.
Kurz danach geht es dann auch schon auf die zweite Runde. Ich fühlte mich noch fit, mein Hintern tat mir zwar etwas weh, aber das war ja nicht so wild. Im zweiten Durchgang hatte nun auch der Wind auf Teilen der Strecke etwas aufgefrischt. So wurden die Abschnitte, in denen ich in der ersten Runde noch gut über 30 km/h gefahren bin, nun etwas langsamer (hat bestimmt nichts damit zu tun, dass ich müde wurde 😉 ). Aber weiterhin lief es eigentlich gut, Verpflegung passte, Kraft passt, vielleicht geht ja doch alles gut. Greding kam ein zweites Mal und auch dieses Mal war der Anstieg kein Problem. Also auch noch fast 140 Kilometern noch alles gut. Aber bald würde sich das leider ändern.
Bei rund 160 km merkte ich so langsam, dass etwas nicht wirklich stimmte. Wenn ich versuchte, tiefer einzuatmen, musste ich direkt husten und bekam einen stechenden Schmerz in die Brust. Dies bereitete mir an der Stelle schon Sorgen, aber ich hoffte, dass es jetzt einfach irgendwie mit dem langen Radfahren und der, auf der Dauer, doch ungewohnten Haltung zusammenhängt. Also bin ich erstmal die restlichen 20 Kilometer fertig gefahren.

Meinen Rad Split beendete ich mit einer Zeit von 6:38:18, womit ich mehr als zufrieden war. Ich hatte, wenn alles gut lief, mit einer Zeit um oder über sieben Stunden gerechnet. In der Wechselzone dann angekommen, wurde mir dort direkt mein Rad abgenommen und auch der Wechselbeutel wurde gebracht. Eine sehr freundliche Helferin entleerte diesen auch vor mir und half mich beim Wechsel. Schnell noch ein Becher Wasser und ein Gel und dann war ich auch schon auf der Laufstecke. Ich überprüfte noch einmal, wie es mit meiner Atmung ging. Leider hatte ich hier direkt auch noch das gleiche Verhalten, wie schon zuvor auf dem Rad: Husten und Stechen in der Brust. Also bin ich erstmal los gegangen, in der Hoffnung, dass sich das doch wieder geben würde.

Wo hängt den da mein Socken rum?

So ging ich einen Kilometer… Und dann noch einen, aber leider stellte sich einfach keine Besserung ein. Darauf hin setzte ich mich kurz an den Wegrand und machte mir ein paar Gedanken.
Ich kam zu dem Schluss, dass ich an dieser Stelle (2,7 km) den Wettbewerb für mich beenden würde. Als der nächste Offizielle auf einem Rad vorbei kam, hielt ich ihn an und teilte ihm mit, dass ich aussteigen würde. Diese Entscheidung ist mir wirklich nicht leicht gefallen, und um ganz ehrlich zu sein, musste ich zu dem Zeitpunkt auch einige Tränen verdrücken… Die Enttäuschung war sehr groß. Aber mir war es einfach zu riskant, mit diesen Symptomen weiter zu laufen.

Somit war für mich Challenge Roth nach 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 2,7 km laufen vorbei. Für diese Strecke hatte ich 8:38 h benötigt.

Damit kann ich den Rennbericht an dieser Stelle abschließen. Im kommenden Beitrag werde ich, nachdem jetzt einige Zeit vergangen ist, nochmal ein Fazit zu ziehen und über meine nächsten Pläne sprechen. Denn eins ist sicher, Roth war mit Sicherheit nicht mein letzter Triathlon.

Bis dahin!

Nic

Challenge Roth

Nach vielen Wochen und Monaten der Vorbereitung, vielen Erfolgen und Rückschlägen, ist das lang erwartete Wochenende endlich gekommen.

Mittwochs wurde schon alles gepackt, am Donnerstagmorgen losgefahren. Geplante Fahrzeit: ca. 3 Stunden 30 Minuten
Tatsächliche Fahrzeit: ca. 6 Stunden
Somit konnte ich mir mein erstes Ziel (mich donnerstags schon auf der Messe umzuschauen und die Unterlagen abzuholen) schon einmal vergessen. Nachdem wir endlich im Hotel angekommen sind, haben wir mit Yoshi noch eine kleine Runde gedreht und unseren Hunger in einer örtlichen Pizzeria gestillt.

Am Freitagmorgen dann ging es früh zum Kanal. Der Veranstalter hatte zwischen 7 und 9 Uhr die Möglichkeit für ein Testschwimmen im Kanal offen gestellt. Im Normalfall ist das Schwimmen im Kanal verboten und auch sehr gefährlich. Ein erstes Antesten, wie es sich am Sonntag anfühlen könnte. Zusammen mit einigen anderen Athleten von Power & Pace ging es dann ins „kühle“ Nass. Kühl ist hier aber eigentlich der falsche Ausdruck, da die Wassertemperatur höher war als die der Luft.

Teil des Power & Pace Teams bei der Challenge Roth

Nach dem Testschwimmen ging es erstmal wieder zurück zum Hotel, schnell frühstücken, solange noch Zeit war. Nach dem ausgiebigen Essen ging es dann mit Kind und Hund zum ersten Mal nach Roth selbst. Die Parkplatz-Suche gestaltete sich erstmal als etwas schwierig. Letztendlich haben wir dann am Bahnhof mit ca. 20 Minuten Fußweg geparkt. Aber das war ja nicht schlimm, wir sind ja gut zu Fuß ;). Auf der Expo angekommen, wurde man erstmal von der Größe erschlagen. Nicht umsonst gibt es in Roth die größte Expo der Welt. Im Prinzip war jeder Aussteller, den man sich beim Triathlon wünschen könnte dort, unter anderem auch die großen Radmarken wie Canyon oder Cervelo. Dann gings ins große Zelt, Startunterlagen abholen. Danach mit der Familie ein Gang über die Expo und nach ein wenig Shopping auch schon wieder ins Hotel, man hat ja einen strammen Zeitplan und will Abends nochmal nach Roth.

Am Abend ging es dann noch einmal nach Roth, dieses mal wieder allein für die Eröffnungsfeier mit den Profis und einem Community-Lauf von Power&Pace. Die Eröffnung wurde im Stadion abgehalten.

Der Zielbogen im Stadion

Bevor die Feier losging, gab es noch kurz die Gelegenheit, das ein oder andere Selfie mit einem der Profis zu ergattern. Ich hatte das Glück, noch auf Patrick Lange zu treffen und mit ihm noch schnell ein Bild zu machen (inklusive Foto-Bomb)

Foto mit Patrick Lange & Anja

Wie schon erwähnt, gab es danach noch einen Community Lauf meiner Trainingsgruppe. Dabei ging es aber nicht um ein Training, sondern nur um ein lockeres Läufchen in der Gruppe, eher so zum Quatschen. Begleitet wurden wir dabei auch noch von Anna Bruder, Redakteurin beim Tri-Mag.

Ein Teil der Gruppe beim Lauf, ich natürlich mit Augen zu >.<

Danach ging es dann wieder ins Hotel, nur ein kurzer Zwischenstopp bei der Pizzeria gegenüber kam noch dazwischen. Nach einem langen Tag, war ich dann jetzt auch froh, mit meiner Familie im Bett zu liegen. Die nächsten Tage würden ja auch nicht viel kürzer werden.

Für den Samstag stand dann die Vorbelastung und der Bike Check-In an. Mit der Vorbelastung bin ich relativ zeitnahe nach dem Frühstück gestartet. Dabei handelte es sich um eine kurze Rad-Einheit von einer knappen dreiviertel Stunde mit einem anschließenden Koppellauf von zirka 20 Minuten. Das Ganze dient der Aktivierung der Muskulatur vor dem Wettkampf-Tag. Ich habe dies hier in Roth zum ersten Mal gemacht und war auch etwas gespannt, wie sich die „Belastung“ auswirken würde. Danach hieß es dann, dass Rad bereit machen für den Check-In.

Bei den längeren Distanzen ist es üblich, dass die Räder schon am Tag vor dem Wettkampf abgegeben werden müssen, auch damit dann am nächsten Morgen nicht so viel Stress in der Wechselzone herrscht. Zu den letzten Vorbereitungen gehörten noch das Anbringen der Startnummern an Rad und Helm, sowie das packen des „Laufbeutels“.

An der Wechselzone haben wir uns dann auch mit meiner Mutter und meiner Tante getroffen, welche extra für den Wettkampf angereist sind. Während ich mich auf den Weg zu meinem Platz gemacht habe, hatte meine Frau dann auch Unterstützung für Hund und Kind.
Die lange Fahrt mit dem Auto hatte am Umwerfer vorne eine kleine Veränderung bewirkt, durch welche die Kette minimal schliff. Deshalb wollte ich noch einmal kurz zu dem Mechaniker in der Wechselzone, damit dieser noch einmal kurz den Umwerfer nachstellt. Leider hatte ich mein Werkzeug vergessen (sehr blöder Fehler). Leider hatte aber der Mechaniker kein „Glück“ mit meiner Schaltung. Nach einigem Hin und Her konnte ich nun vorne gar nicht mehr schalten… Na toll und das nun am Tag vorm Rennen und die Wechselzone schließt auch schon in einer Stunde. Ich wurde dann direkt zum Laden im Ort geschickt, damit dort der Umwerfer gerichtet werden konnte. Also auf dahin und dann warten, ob sie noch rechtzeitig fertig werden.
Natürlich war noch mehr als genug Zeit und auch ohne längere Wartezeit hatte ich mein Fahrrad, voll funktionsfähig, wieder zurück. Auf zurück zur Wechselzone, Rad abgestellt und dann ab zu der Familie.
Zu meiner Überraschung war auch mein Onkel (welcher mich überhaupt zum Triathlon gebracht hatte) angereist und begrüßte mich direkt.
Zusammen machten wir uns auf den Heimweg, dann stand nur noch ein gemeinsames Abendessen auf dem Programm. Ich war dann auch froh, ins Bett zu kommen, weil die Nacht würde kurz werden und ich wusste nicht, ob ich überhaupt schlafen kann.

So ging dann der Tag vor dem Wettkampf vorüber. Wie es mit am Sonntag erging, erzähle ich in meinem nächsten Post, den sonst wird das hier jetzt alles zu lange. Aber ihr könnt gespannt sein, was mir dabei so passiert ist.

Bis sehr bald!

Nic

Es ist Race Week!!!

Fangen wir gleich einmal mit dem wichtigsten an:

Es ist Race Week

Heißt, nicht mehr eine Woche bis zum großen Event.

Bevor es aber jetzt soweit ist, will ich mal noch ein paar Ereignisse der letzten Wochen aufgreifen.

Zum Ersten haben wir mal den Baby-Wagen getestet, welchen wir von meinem Onkel bekommen hatten. Bis wir den Sitz auf die Kleine angepasst hatten verging schon einige Zeit und auch als wir sie dann darin hatten, war sie erstmal nicht so wirklich überzeugt von dem Ganzen. Zusammen mit Michelle haben wir dann einen Testlauf ums Freibad in Walsheim gestartet (~ 4,75km).

Zuerst gab es aus dem Wagen ein wenig Gequengel, aber relativ schnell hatte sie sich dann auch daran gewöhnt und ist auch bald eingeschlafen. Man merke allerdings schon noch, dass sie noch sehr klein ist. Ihre Haltung in dem Wagen war noch nicht so toll, deshalb werden wir auf die nächsten Läufe mit dem Gefährt auch noch etwas warten. Trotzdem empfand ich das Ganze als ein Erfolg.

Yosh, Mara und ich am Schwimmbad

Eine Woche später haben wir dann den Wagen auch nochmal am Fahrrad ausprobiert. Mara liegt in dem Fall auch viel besser im Wagen, weil die Kupplung an der Achse höher liegt, als wenn man das „Jog-Rad“ am Wagen dran hat. Diesmal ging es auf den Geburtstag meines Schwagers. Wieder auch nur eine kurze Strecke in den Nachbarort. Mara ist auch hierbei wieder schnell eingeschlafen und war in diesem Fall nun auch etwas entspannter als beim dem Laufen. Hier hatten wir auch ein kleines Jubiläum, Mara wurde an dem Tag 7 Monate, was sich auch im Bild widerspiegelt 😉 Ich muss dabei noch auf dem alten Mountain-Bike unterwegs sein, weil der Schnellspanner nicht auf das neue passt.

Auf dem alten Mountainbike

Wir befinden uns nun in der Woche 13.06.-19.06. und ich konnte endlich das Training wieder anziehen. Ich wollte nicht übertreiben, deshalb war ich erstmal noch locker laufen, allerdings hab ich schon die Distanz etwas angepasst (ca. 14 km) und auch beim Rad hab ich die Umfänge auch nochmal erhöht zusammen mit einer nochmal angepassten Belastung. Das Ganze habe ich dann in einer 100 Kilometer Rad-Tour mit einem 5 Kilometer Koppellauf am Ende der Woche gipfeln lassen. Die Tour war schon etwas hart mit 1200 Höhenmetern und bis zu 35°C. Aber trotzdem gab mir das wenigstens noch ein gutes Gefühl für die zweite Disziplin im Wettkampf.

In der Woche darauf gab es viel zu tun, ich war Trauzeuge bei einer Hochzeit und wollte auch schon die Belastung jetzt nicht mehr zu hoch halten. ich habe noch fast jeden Tag Sport getrieben, allerdings habe ich die tägliche Belastung bei zirka einer Stunde belassen.

Mittwochs habe ich mein Rad auch noch einmal zur Abschluss-Wartung gegeben, damit es wirklich einwandfrei am Wettkampftag da steht. Bis ich es dann wieder abgeholt hatte, war dann das tolle Wetter der letzten Tage erst einmal vorbei und Regen war angesagt. In einer „relativ“ trockenen Stunde habe ich dann aber den Moment nochmal genutzt und bin das Rad auch noch einmal gefahren, um eventuelle Probleme jetzt noch zu entdecken, bevor ich dann in Roth bin. Aufgefallen ist dabei aber nicht!

Und nun sind wir in der Race Week angekommen. Wie fühle ich mich?
Irgendwie schwer zu sagen… Ich freue mich auf jeden Fall, dass die Woche begonnen hat. Allerdings bin ich auch schon wirklich nervös. Vor allem mache ich mir ein paar Sorgen für den Rad Teil. Ich hoffe, ich schaffe dies vor dem Drop-Out bei 9:05 Stunden. Wenn dies gelingt, sollte dem Finish „normal“ nichts mehr im Wege stehen.

Am Donnerstag gehts dann ins Hotel nach Nürnberg und dann werde ich wahrscheinlich bis zum Rennen meine sozialen Medien mit Posts zu spammen 😀

Ich versuche aber auch noch einen Beitrag vorher zu verfassen, also bleibt gespannt.

Bis dahin!
Nic

Die Entscheidung für Roth

Nachdem ich euch in den letzten Beiträgen meine Weg bis Heute in diesem Sport gezeigt habe, würde ich nun mal kurz erörtern, wieso das Ganze?
Warum möchte ich den Schritt zur Volldistanz wagen und weswegen gerade in Roth?

Also? Warum will ich mich über 225,995 Kilometer „quälen“? Diese Frage hab ich mir selbst auch jetzt schon häufiger gestellt. Von meinem Umfeld höre ich auch immer wieder, wie verrückt es doch sei, so etwas überhaupt versuchen zu wollen. Vielleicht ist es gerade das, was mich so antreibt. Oder doch auch einfach nur selbst die Gewissheit zu bekommen, dass ich alles schaffen kann, wenn ich es nur wirklich will.

Irgendwie ist es glaub ich so ein wenig von allem. Gerade weil jeder sagt, wie wahnsinnig das doch sei, will ich zeigen, dass es nichts mit Wahnsinn zu tun hat. Ich möchte mir beweisen, dass ich auch auf ein solch großes Ziel hinarbeiten kann. Gerade auch über diesen langen Zeitraum und in der Situation als frischgebackener Vater.

Zu guter Letzt muss ich aber auch sagen, dass der Gedanke an die Volldistanz tatsächlich schon nach den ersten Versuchen in Remchingen, beziehungsweise im Kraichgau durch meinen Kopf gegeistert ist. Wobei da war es so eher, dass es ja schon auch geil wäre, mal den „ganzen“ Weg zu gehen. Auch wenn ich damals nicht wirklich daran geglaubt habe, es tatsächlich mal zu tun.

Nachdem ich jetzt mal so ein wenig erörtert habe, warum ich dieses Ziel gewählt habe, komm ich nun mal auf den Ort zu sprechen.
Für mich war schon klar, wenn ich eine Volldistanz mache, dann muss der Wettkampf auch etwas Besonderes für mich sein. Außerdem wollte ich jetzt nicht zu einem Rennen fliegen oder mich 10 Stunden hinter das Lenkrad klemmen müssen. Wenn ich jetzt nur mal davon ausgehe, welchen Wettkampf ich am schnellsten erreiche, dann müsste ich wohl in Frankfurt starten. Allerdings muss ich ehrlich gestehen, dass mich Frankfurt absolut nicht reizt, deshalb fiel das schon mal aus. Neben Frankfurt gibt es ja nur noch ein IRONMAN in Deutschland. Dieser wäre Hamburg. Tatsächlich würde mit Hamburg auch total zusagen, gerade weil auch meine Frau und ich die Stadt lieben. Allerdings ist Hamburg dann doch schon weit weg und gerade auch mit einem Säugling wollte ich nun keine so lange Reise auf mich nehmen. Auch die meisten anderen Langdistanzen in Deutschland sind doch immer mit längeren Anfahrten verknüpft für mich.

Aber jetzt rede ich so lange drum herum. Nachdem ich mich über die Langdistanzen informiert hatte und mir auch so ein paar Berichte zu den verschiedenen Veranstaltungen angeschaut hatte, stand für mich sehr schnell fest: Meine erste Volldistanz muss einfach in Roth sein. Egal was man liest oder wo man etwas davon hört, immer wird Roth als DAS Bucket-List-Rennen gehandelt. Gerade auch solche Beiträge wie Papa kann keinen Endspurt mehr! vom triathloninsider oder die Bilder vom Solarer Berg lassen da einem die Gänsehaut entstehen.

Dass man Start jetzt schon 2022 sein würde, hab ich bis zum Tag der Anmeldung allerdings nicht erwartet. Nach eingehenden Gesprächen mit Michelle hatten wir uns dann darauf geeinigt, dass ich am 25.10.2021 mein Glück bei der Online-Vergabe der Plätze versuche. Keine von uns Beiden ging davon aus, dass ich dabei einen Platz ergattere. Schon im Vorjahr hatte ich aus einer „Laune“ heraus versucht, einen Platz zu bekommen, doch wie jedes Jahr, war das Rennen innerhalb von Sekunden ausverkauft. So wäre es bestimmt dieses mal auch wieder. Dann wäre der Plan gewesen, 2022 als Zuschauer nach Roth zu reisen, mir den Wettkampf anzuschauen und dann am Morgen darauf mir einen Platz für 2023 direkt vor Ort zu sichern.

Doch es kam anders, als ich am 25.10.2021 um Null Neunhundert meine Angaben in die Anmeldemaske trümmerte und auf Absenden klickte, kam nicht die erwartete Meldung, dass alle Plätze schon vergeben seien, sondern ich erhielt die Bestätigung der Vor-Registrierung! Ich konnte es gar nicht glauben. Es hatte tatsächlich geklappt! Michelle war mindestens genau so überrascht wie ich und ich glaube bis heute, dass sie nicht sicher war ob sie sich jetzt darüber freuen sollte oder eher nicht 😉 .

Das steckt hinter meinen Beweggründen für die Volldistanz und für Roth! Ich hoffe damit konnte ich euch einen kleinen Einblick geben, warum ich diese Entscheidung getroffen habe.

In meinem nächsten Beitrag gehe ich dann mal auf meine Trainingsbedingungen näher ein! Ihr dürft gespannt sein.

Bis dahin!

Nic

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