Ein Vater auf seinem Weg zwischen Kind und Training

Autor: dadgoesroth

Das Jahr 2021

Für wahrscheinlich jeden von uns ging das neue Jahr im Lockdown los. Aber 2021 hatte ich wieder ein Ziel vor Augen. In den letzten Wochen des vergangenen Jahres hab ich mich noch kurzerhand für den Allgäu-Triathlon angemeldet. Tatsächlich spielte ich mit der Idee schon im Sommer 2020, als sie für dafür noch Plätze nachrücken ließen, allerdings ging ich, zurecht, nicht davon aus, dass der Wettkampf stattfinden würde. Doch ich war überzeugt, bis zum 22.08.2021 sollten wir diese Pandemie doch überwunden haben…

Für den Triathlon hab ich mich für die CLASSIC-Distanz entschieden, also meine zweite Mitteldistanz. Dafür startete ich dann auch im Februar mit dem Training. Vor allem Rad- und Laufeinheiten standen auf dem Plan. Bis ich wieder zum Schwimmen kam, verging aber noch einige Zeit. Der ganze Aufwand mit Voranmeldung und testen war mir dann für die Stunde schwimmen doch noch zu viel.
Was mir bei meinem Training noch zu Gute kam, war, dass in meinem alten Fußball-Verein (SF Walsheim) ein guter Freund von mir Trainer wurde. Da auch in den unteren Klassen wegen Corona kein regulärer Spielbetrieb war, hatte dieser sich eine Laufchallenge einfallen lassen. Und an dieser beteiligte ich mich auch. Jeder der mitmachen wollte wurde in eines der vier Teams eingeteilt und dann hieß es: Laufen, laufen und nochmal laufen für die nächsten sechs Wochen.

Ich hatte schon in den Wochen vorher mein Laufpensum erhöht und gerade an so einigen Sonntag-Vormittagen 21 Kilometer absolviert. Die Challenge war so geregelt, dass man an einem Tag auch nicht mehr als 21km laufen durfte. Damit sollte vermieden werden, dass so einige Übereifrige sich überanstrengen und dabei verletzen. Die Wochen liefen dann normal zwischen 40 und 60 km bei mir. Doch zu meiner Überraschung waren die Gruppen alle sehr „lauffröhlich“. So kam es dazu, dass meine Gruppe zu Beginn den letzten Wochen auf dem letzten Platz verweilte. In meinem „jugendlichen“ Leichtsinn wollte ich nun in den folgenden Tagen noch einmal richtig viel laufen. Leider am Ende etwas zu viel! Meinem rechten Oberschenkel wurde das alles zu viel und er begann zu streiken. Damit war die Challenge für mich vorbei. Doch tatsächlich gelang es den anderen Teilnehmer meiner Gruppe noch auf den letzten Drücker aufzuholen und so feierten wir unseren verdienten dritten und vor allem nicht letzten Platz.

Aufgrund der Verletzung musste ich noch ein paar Wochen pausieren und irgendwie fand ich in dem so sehr verregneten und kalten Frühjahr dann auch nicht mehr in einen geregelten Trainingsrhythmus. Ich glaube meine erste Fahrt mit dem Rennrad, welche nicht virtuell stattfand, war Ende Mai. Ab Mitte Juni kam dann aber wenigstens nochmal das Schwimmtraining beim DJK SG St.Ingbert hinzu. So langsam bereitete ich mich auch weiter auf den Wettkampf vor. Im Allgäu würden mich viele Höhenmeter erwarten. Deshalb bin ich hier immer mehrere Runden über die „Berge“ bei uns geheizt, um mich wenigstens etwas vorzubereiten.

Mein Schwager hat sich etwas später auch noch dazu entschlossen, im Allgäu zu starten. Für meine inzwischen schwangere Frau, Yoshi und mich hab ich ein schönes Zimmer in einem Hotel gebucht und wir machten uns Freitags auf den Weg nach Bayern. Abends noch eine Runde mit dem Hund spazieren gegangen und fertig. Samstags morgen gings dann mit dem Rad die 15 km zur Abholung der Startunterlagen und erstes „Auskundschaften“.

Schwimmeinstieg

Danach erstmal zurück und auf zum ausgiebigen Frühstück. Am Mittag ging es dann noch einmal mit dem Auto zur Wechselzone, um das Rad einzuchecken. Auch hier hab ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, schnell noch ein paar Fotos zu schießen 😉

Auf der Zielgeraden

Nachdem die Räder abgegeben waren, gingen wir auf die Suche nach einem Restaurant zum Abendessen. Leider war die Pastaparty in dem Jahr wegen der Pandemie noch verboten. Aber einen Italiener für die Nudeln haben wir trotzdem gefunden. Wie zurück im Hotel wurden noch die letzten Vorbereitungen getroffen und dann gings schnell ist Bett, um möglichst ausgeschlafen zu sein.

Bevor es am Morgen aber zum Start ging, gab es in der Nacht noch ein heftiges Unwetter. Wir befürchteten sogar, dass der Wettkampf abgesagt wird. Auf den sozialen Netzen verfolgten wir die Meldungen, aber zum Glück war das Unwetter morgen vorbeigezogen. Allerdings hat es einiges an Verwüstung hinterlassen, ob nun in der Wechselzone oder auch auf den Straßen.

Nichtsdestotrotz waren wir morgen voller Vorfreude am Start. Gemeinsam mit meinem Schwager waren wir in der ersten Startgruppe. Im Neo stiegen wir in den großen Alpsee. Dann ging es auch schon los. Irgendwie waren wir beim Start mittendrin, obwohl wir eigentlich eher am Rad starten wollten. Doch jetzt musste man damit umgehen. Ich fühlte mich gut und konnte auch die komplette Strecke durchkraulen. So kam ich auch gut wieder aus dem Wasser. Der Weg zur Wechselzone war ziemlich weit und ich hatte es an dieser Stelle nicht zu eilig. Im leichten Trab ging es dann zum Rad. Schnell aus dem Neo raus, in die Schuhe und ab gehts mit dem Rad.

Ich hatte gewaltigen Respekt vor der Radstrecke. Mit einigen der Steigungen auf dem Weg war nicht zu Spaßen und man müsste jede zwei Mal erklimmen. Schon nach wenigen Kilometern kam man zur ersten, der Kalvarienberg. Dabei geht es mit bis zu 13% Steigung das Stimmungsnest hinauf. Ich muss sagen, der Anstieg hat es wirklich in sich. Aber auch der Weg hinter Niedersonthofen war für mich eine Qual. Ich hatte ja mit viel Berg gerechnet, dass es so hart wird, dachte ich aber nicht. Aber auf der kompletten Strecke machte das Publikum so mega Stimmung, dass man doch irgendwie durchgetragen worden ist. Als ich dann nach den knapp 90 km wieder zur Wechselzone kam, fühlte ich mich eigentlich noch recht gut und dachte, dass ich den Halbmarathon jetzt noch gut angehen konnte. Von meiner Zeit her war ich auch noch voll zufrieden.

Nachdem ich das Rad wieder an seinen Platz gehangen hatte, in die Laufschuhe geschlupft bin und die ersten Meter gemacht hab, musst ich mich noch bremsen. Pace bei knapp 5 Minuten pro Kilometer war viel zu schnell, aber ich fühlte mich gut. Leider hielt dieses Gefühl aber nur gut zwei Kilometer. Urplötzlich streikten meine Oberschenkel wieder. Ich musste gehen…
Also ging es erstmal langsam weiter, die Zeit war ja noch in Ordnung und ich hatte die Hoffnung, dass es sich auch mit den Oberschenkel wieder gibt. Irgendwann versuchte ich dann auch wieder loszulaufen, was mir auch gelang. Allerdings sobald ich mein Tempo weiter erhöhte, machten sich direkt die Muskeln wieder bemerkbar.
Ich hatte zwei fatale Fehler bei der Radstrecke begangen. Zum Einen habe ich es mit dem Krafteinsatz etwas übertrieben, allerdings der schwerwiegendere Fehler war meine Verpflegung. Zwar hatte ich für das Rad 2 Riegel dabei und auch in den Flaschen befanden sich kohlenhydratreiche Getränke, allerdings hatte ich mich dabei verkalkuliert und auch noch einen der Riegel unterwegs verloren. Dieses Miss-Management wurde mir nun im Lauf zum Verhängnis.
Mir gelang es dann zwar wieder auf den geraden Abschnitten zu laufen, aber bei jeder Steigung wechselte ich vorsichtshalber zum gehen. So ging es dann weiter bis zum Kuhsteig. Dabei handelt es sich um einen Anstieg von teilweise bis zu 12%. Diesen Teil der Strecke muss man aber gesehen haben. Die Stimmung dort ist bombastisch. Danach geht es nur noch bergab, bzw. eben bis zum Ziel. Auch hier hatte ich aber leider weiterhin Schmerzen und musste mich bis zum Ziel durchqälen.

Zielzeit – 10 min

Am Ende gelang es mir mit einer Zielzeit von 6:23:50 den Wettkampf zu beenden.

Hätte mir vor dem Wettkampf jemand gesagt, ich würde unter 6 1/2 Stunden bleiben, wäre ich voll zufrieden gewesen. Jetzt aber im nachhinein, mit meinen Fehler und Schmerzen… Da wäre sehr viel mehr drin gewesen.

Trotzdem muss ich sagen, dass der Allgäu Triathlon auf jeden Fall eine Must-Have-Veranstaltung ist, die jeder Triathlet mal erlebt haben sollte. Die Location wie auch die Stimmung sein einfach der Hammer.

Am Montag Vormittag ging es dann wieder zurück in die Heimat. Und was stand nun an?
Tatsächlich erstmal nichts. Ich genoss die Off-Season und dann im November änderte sich sowieso alles.

Meine Tochter Mara wurde geboren! Seitdem hat sie unsere Welt wirklich auf den Kopf gestellt, doch weder meine Frau noch ich wollen sie noch missen.

Unsere Tochter

Neben dieser großen und wundervollen Änderung in unserem Leben gab es noch ein erwähnenswertes Ereignis. Am 25.10.2021 gelang es mir ganz unerwartet, einen Startplatz für die sagenumwobene Challenge Roth zu ergattern. Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet. Nun steht für mich meine erste Langdistanz auf dem Plan. Dafür heißt es trainieren, trainieren und noch mehr trainieren.

Und was ich jetzt noch so auf meinem Weg nach Roth erlebe, könnt ihr weiterhin hin auf dem Blog nachlesen!

Also, bis zum nächsten Mal!

Nic

Das Jahr 2020

Der Triathlon am Bostalsee sehe ich als so meinen ersten „erfolgreichen“ Wettkampf. Am Ende hatte ich mein Ziel erreicht, konnte unter drei Stunden abschließen und fühlte mich danach auch noch fit. Und so lies ich das Jahr auch entspannt auslaufen, doch ein paar tausend Kilometer entfernt bahnte sich ja schon etwas „Weltveränderndes“ an. Aber wer machte sich da um die Zeit bei uns schon wirklich Gedanken, was in China passiert. Ich startete ins neue Jahr und fing auch an, meine Saison zu planen.

Dieses Mal schaute ich mich auch wirklich um. Am Ende entschied ich mich für den TV Forst Triathlon im Mai und die hep Challenge Heilbronn. Beim Forst Triathlon handelt es sich um eine verkürzte olympische Distanz und Heilbronn sollte meine zweite Mitteldistanz werden.

Mit der Anmeldung begann ich auch fröhlich mit dem Training. Zum ersten Mal machte ich mir wirklich Gedanken darum, wie ich trainiere, was ich wann mache und ging nicht einfach „nur“ laufen. Auch investierte ich nochmal ein paar Euros und legte mir einen gebrauchten Tacx Vortex zum Radfahren im Keller zu, was sich bis heute auch als eine super Investition erweist.

So trainierte ich fleißig, passte auch meine Ernährung an, damit ich im Mai beim ersten Wettkampf auch voll abliefern würde. Zwei Monate gingen so ins Land, die ersten Trainingserfolge stellten sich ein und dann änderte sich schlagartig alles. Der Virus war da, plötzlich Abstand, Quarantäne, Masken… aber trotzdem konnte man ja nicht ahnen, wie das noch weiter geht.

Ich lebe ja doch sehr ländlich, deshalb musste ich erstmal wegen Corona nicht viel zurückstecken, was das Training anging. Im Gegenteil, durch das vollständige Home-Office fiel es mir sogar leichter, Training und Familie unter einen Hut zu bringen.

Den ersten Rückschlag gab es dann am 20.03.2020, als die Mail vom TV Forst mit der Absage ihres Triathlons in meinem Postfach landete. Naja gibt ja noch einen zweiten Wettkampf das Jahr, so schlimm ist das nicht. Aber leider weit gefehlt, keine zwei Wochen später kam dann auch die Absage für die Challenge Heilbronn.

Die beiden Absagen haben mich erstmal stark aus dem Konzept geworfen; wozu noch trainieren, wenn kein Wettkampf stattfindet. Damit fiel ich dann in mein persönliches „Corona-Loch“. Interesse am Training war gleich null. Über den ersten Pandemie-Sommer passierte dann nicht mehr viel, es kam nur noch etwas mehr Frustration dazu, weil ein Großteil der Anmeldegebühren auch nicht mehr erstattet wurden.

Erst Ende Juli begann ich nochmal „leicht“ mit dem Training, den für Anfang September gab es dann doch noch ein Ziel in dem Jahr:
Am 05.09. heiratete ich nach 13 Jahren Beziehung endlich. Dazu hieß es knapp fünf Monaten Faulheit nochmal was für den Körper zu tun. Viel war nicht mehr drin, aber ein klein wenig konnte man doch noch rausholen.

Hochzeit im schönen Annahof in Niederwürzbach

Danach gab es in dem Jahr nur noch ein Highlight. Mein Rennrad gefiel mir nicht mehr, beziehungsweise die Lackierung entsprach nicht meinem Geschmack. Nachdem ich mit etwas schlau gemacht hatte, bin ich auf den Sprühlack von https://de.spray.bike/ gestoßen und wollte mein Rad nun umlackieren. Außerdem gab es auch noch kurzerhand einen Laufrad-Satz von Zipp dazu, um den neuen Look abzurunden.

Neuer Look, neues Bike

Mit dem Ergebnis bin ich bin heute voll zufrieden! Und die Laufräder gehen liegen auch super auf der Straße.

Und ich ging noch einen weiteren Schritt in meinem Training. Ich trat dem DJK SG St. Ingbert bei. In deren Triathlon-Abteilung konnte ich zum ersten Mal wirkliches Schwimmtraining genießen und machte hierbei auch endlich mal Fortschritte in der ersten Disziplin. Vielleicht wäre der Schritt ja auch etwas für jemanden von euch, schaut einfach einmal vorbei: https://djk-sg-igb.de/abteilung/triathlon/

Mit Anbruch der Winterzeit (glaube Mitte Oktober) gingen wir dann in eine neue Pandemie-Welle und er damit verbundenen Isolation. Sprich, in 2020 ist dann nichts „Aufregendes“ mehr passiert.

Wie meine Triathlon-Laufbahn dann 2021 weitergeht, könnt ihr schon bald im nächsten Beitrag lesen.

Bis dahin!

Nic

Bostalsee Triathlon

Erste Mitteldistanz absolviert, was nun? Wirklich zufrieden mit meinem Ergebnis war ich nicht. Das muss auf jeden Fall noch besser werden. Aber erstmal standen nun andere Themen auf dem Plan. Am Tag vom Kraichgau bekamen wir auch unseren Familienzuwachs. Während ich mich noch am erholen und dann vielleicht langsam auf dem Weg zur Dusche war, holte meine damalige Freundin (heute Frau) Michelle unseren kleinen Welpen ab. Und mit dem 8 Wochen alten Welpen war auch erst einmal nicht mehr an wirkliches Training neben der Arbeit zu denken.

Klein Yoshi <3

Nun drehte sich erstmal unser Leben nur noch um den kleinen Hund. Erziehung und Stubenreinheit benötigen sehr viel Aufmerksamkeit und wer möchte schon ständig Urin in der Wohnung stehen haben.
Aber ich machte mir doch schon nochmal Gedanken um den Triathlon. Mehr durch Zufall stieß ich dabei auf den Bostalsee-Triathlon, welcher tatsächlich bei mir in der Nähe statt finden sollte. Dort gab es, ähnlich wie im Kraichgau, auch wieder zwei unterschiedliche Distanzen. Eine olympische und eine „verkürzte“ Mitteldistanz.
Nach meine unschlagbaren Zeit vom Kraichgau und meinem seither überwältigenden Training traute ich mir für den September nur die olympische Distanz zu und meldete mich dafür auch an.

Mit nun wieder einem Ziel vor Augen machte ich mich langsam wieder ans Training. Inzwischen war es Mitte Juli, der Triathlon fand Anfang September statt, also war auch nicht mehr viel Zeit. Doch diesmal gab es einige Veränderungen zu allen vorangegangen Triathlons. Zum ersten Mal begann ich auch etwas mehr Geld (neben den Anmeldegebühren) zu investieren. Meine erste Anschaffung war eine ordentliche Sportuhr, um besser mein Training überwachen zu können. Dabei fiel die Entscheidung auf eine Garmin Forerunner 735xt, welche auch seither mein steter Begleiter ist.

Der ständige Begleiter

Außerdem entschied ich mich dazu, mein Motorrad zu verkaufen, weil ich es schon seit längerem auch nicht mehr bewegt hatte. Vom dem Geld, welches ich für die Suzuki bekommen hatte, habe ich mir dann auch mein erstes eigenes Rennrad gekauft.

Giant TCR C1

Jetzt endlich gab es keine Ausreden mehr für mein Training. Mit Hilfe der Uhr konnte ich meine Herz-Zonen bestimmen und damit zielgerichteter das Laufen trainieren, als ich es jemals vorher getan hatte. Und mit meinem Carbon-Rad konnte ich nun auch unsere Straßen abklappern. Beides habe ich dann auch konsequent durchgezogen.
Vor der Radstrecke am Bostalsee hatte ich großen Respekt, deshalb auch vor allem die Meldung für olympisch. Zum Glück gibt es aber auch direkt vor der Haustür einige Steigungen, welche ich dann auch immer wieder hoch und runter gefahren bin. Kurz vorm Rennen gab es dann auch noch einen neuen Einteiler, diesmal gesponsert von meinem Onkel.

Am Renntag erwartete mich zum ersten mal an einem Wettkampf kein Sonnenschein. Wetterprognosen waren eher so auf Regen, Wind und mit viel Glück kürzere, trockene Phasen. Die Temperaturen waren auch nicht so toll, was in dem Sommer ja etwas ungewöhnliches war. Die meisten Athleten begannen das Rennen im Neopren-Anzug. Allerdings besaß ich keinen Neo mehr. Den vom Kraichgau habe ich nach meinen extremen Schürfwunden wieder zurückgegeben und mir aber keinen neuen besorgt. Zum Glück war das Wasser aber noch warm genug, dass keine Neopren-Pflicht bestand und ich im Einteiler starten konnte. Während des Sommers hatte ich einige Bahnen bei uns im Freibad zurück gelegt, was sich jetzt im Wasser bemerkbar machte. Zum ersten Mal kam ich aus dem Wasser und war nicht schon sichtlich erschöpft. Einziges Manko bei der ersten Disziplin war, dass ich kurz die Orientierung verloren hatte und deshalb einen weiteren Bogen geschwommen bin. Auf der Uhr standen am Ende 1700 Meter anstatt der eigentlichen 1500.

Weiter ging es dann auf dem Rad. Wie schon erwähnt, gab es auf der Strecke einiges an Höhenmetern zurückzulegen. Nach meinem Training in den letzten Wochen lief die Tour aber sehr zufriedenstellend. Sehr froh war ich auch, dass es bisher trocken geblieben war, da ich ja noch nicht der sicherste Fahrer auf dem Rennrad war und mir eine nasse Strecke eher weniger zugesagt hätte. Doch Petrus war uns an dem Tag freundlich gesonnen. Meine Beine waren echt gut drauf und so konnte ich die knapp 40 Kilometer in 1:21:16 bewältigen. Bis ich in die Wechselzone gerollt bin lief beim Radfahren also wirklich alles wie geplant. Doch hier nun machte ich einen großen Fehler. Ich hing mein Rad an die Stange, Helm ab, Radschuhe aus und wollte schon in meine Laufschuhe schlüpfen, als ich feststellte, diese sind gar nicht mehr da. „Mist, was den jetzt los? Hat mir tatsächlich hier jemand mein Zeug geklaut?“ Vollkommen verwirrt schaute ich mich rum, bis mir dann der Gedanke kam, nochmal auf meine Startnummer auf dem Rücken zu schauen…
Im Eifer des Gefechts hatte ich diese nicht mehr richtig im Kopf, so kam es zu einem Zahlendreher. Ich stand am falschen Platz! Also schnell alles geschnappt und weiter zu meinem eigentlichen Platz. Auf dem Weg dahin hielt mich dann aber einer der Schiedsrichter auf. Dadurch, dass ich meinen Helm vorher ja schon ans Rad gehangen hatte, hab ich mir den jetzt einfach nur schnell auf den Kopf geworfen. Eigentlich darf man den Helm ja erst am Platz öffnen, doch meiner war dies ja nun schon auf dem Fußweg. Zum Glück konnte ich dem Schiedsrichter schildern, was passiert war, und er drückte nochmal ein Auge zu, ich durfte ohne Strafe weiter.
Endlich am richtigen Platz angekommen, wechselte ich nun hektisch in die Laufschuhe und machte mich auf die zehn Kilometer am See entlang.

Mein Ziel für den Wettkampf war es, unter drei Stunden abzuschließen. Nun auf der Laufstrecke hatte ich dazu noch knapp 55 Minuten Zeit. Nach den Läufen der letzten Wochen wusste ich, dass ich das schaffen konnte. Also versuchte ich mich gerade am Anfang zurück zu halten. Die Strecke war bis auf zwei ganz kleine Anstiege komplett flach und man musste zwei Runden absolvieren. Nachdem ich die ersten fünf Kilometer überstanden hatte, wusste ich, dass mein Ziel erreichbar war. Weiterhin blieb ich ruhig und hielt mein Tempo bis auf die letzten anderthalb Kilometer, dann hieß es: „Gib nochmal alles!“

Zieleinlauf

Mit einer Zeit von 50:47 für den Lauf erreichte ich das Ziel und konnte meine Bestzeit für die olympische Distanz auf 2:55:11 herunter schrauben. Mein Ziel für den Tag war erreicht, ich war völlig zufrieden. Triathlon war nun wirklich zu „meinem“ Sport geworden.

In den Wochen nach dem Triathlon machte ich auch schon Pläne für das nächste Jahr, war hoch motiviert und setzte mein Training auch stetig fort. Aber was dann im nächsten Jahr auf uns zukam, damit hat vorher wohl niemand gerechnet.

Mehr dazu kommt dann im nächsten Beitrag!

Gerne würde ich hier noch anmerken, dass der Bostalsee-Triathlon auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Ob nun als Teilnehmer oder auch als Zuschauer. Für das Jahr 2022 ist er auch wieder geplant, nähere Informationen findet ihr hier: https://www.topracegermany.de/

Bis zum nächsten Mal!

Nic

Ironman 70.3 Kraichgau

Der 5150 war nun vorüber und nach einiger Zeit hatte ich ihn soweit reflektiert, dass mir klar wurde, es war nicht das letzte Mal. Aber 2018 war für mich trotzdem gelaufen. Ich fing an mir Gedanken um ein Rennen in 2019 zu machen. Erstmal stellte sich die Frage, wieder olympische Distanz oder doch etwas anderes. Olympisch hatte ich ja jetzt absolviert, also wollte ich mehr.

Auch nach den beiden Teilnahmen war mein Horizont noch sehr beschränkt und ohne mich groß nach Alternativen umzuschauen, entschied ich mich, wieder im Kraichgau zu starten, diesmal allerdings auf der Mitteldistanz, also 1,9 km schwimmen, 90 km Rad fahren und dann einen Halbmarathon von 21 km. Zum Zeitpunkt der Anmeldung war mir eigentlich auch klar, dass ich dieses Mal nicht so durchkommen könnte, wie noch beim 5150. Also hab ich mich tatsächlich etwas mehr ans Training gemacht. Die Betonung liegt allerdings auf „etwas“.

Im Winter war ich vermehrt laufen und im Frühjahr auch öfter mit dem Mountainbike unterwegs. Von einem strukturierten Training oder Schwimm-Einheiten war hier nicht die Rede. Aber im Vergleich zum Vorjahr habe ich schon mehr Aufwand betrieben. Auch habe ich jetzt langsam mal angefangen, mir eigenes Equipment zu besorgen. So hab ich mir dann auch meinen ersten eigenen Triathlon-Einteiler gegönnt und auch noch einen günstigen Neopren zum Schwimmen, aber dazu später noch mehr. Für ein eigenes Rennrad hat es da noch nicht gereicht, aber ich konnte zum Glück nochmal das Rad meines Onkels leihen und damit auch schon noch einige Touren machen. Allerdings war auch in dieser „Vorbereitung“ keine Tour länger als 35 km und kein Lauf länger als 10 km.

Im Gegensatz zum 5150 mussten diesmal die Räder schon Samstags eingecheckt werden. Am Abend davor feierte ein guter Freund von mir seinen 30. Geburtstag und ich hab es geschafft, ganz eisern früh heim zu gehen und nichts zu trinken. Zum Glück hab ich das gemacht, muss ich jetzt im nachhinein sagen. Am Morgen machte ich mich schon früh auf den Weg zu meinem Onkel, der auch dieses Mal zusammen mit mir antreten wollte. Von dort aus fuhren wir gemeinsam zum Veranstaltungsgelände. Nach der Anmeldung und dem Checking der Räder gingen wir noch eine kleine Runde über die Expo und macht uns dann auf den Rückweg. Diesmal übernachtete ich auch bei meiner Familie. Wir gingen früh schlafen, damit wir am nächsten Tag auch fit sein würden.

Dann war es soweit, der „große“ Tag war da. Zusammen machten wir uns fertig und ich bereitete mich auf mein erstes Schwimmen im Neo vor. Ich weiß jetzt, teste nie was neues am Wettkampftag, aber damals war ich noch unwissend. Wie im Jahr davor gab es auch wieder einen Rolling-Start und ich ordnete mich wieder weiter hinten ein. Und dann ging es los! Und was soll ich sagen, gleiches Schema wie im Vorjahr. Aber ohne Schwimmtraining war das ja auch zu erwarten. Schon während des letzten paar hundert Metern merkte ich aber, dass mein Neo an manchen Stellen zu scheuern begonnen hatte. Doch dass Adrenalin trug mich noch darüber hinweg. Ich war froh, als ich die 1,9 km endlich hinter mich gebracht hatte. Diesmal brauchte ich XXX. Schnell raus aus dem Wasser, ab zur Wechselzone und endlich weg mit dem Neopren. Den Einteiler trug ich schon darunter. Schuhe an, Helm auf und schnell los mit der Rad-Etappe.

Die ersten 15 km der Radstrecke waren die gleichen wie bei der olympischen Distanz, diese kannte ich schon und nutze sie um mich etwas zu verpflegen. Aber wo es im Jahr davor schon fast wieder zurück ging, stand jetzt noch ein großer „Umweg“ an. Kurz darauf hatte ich noch eine kurze Begegnung mit den Profis, beziehungsweise mit dem Profi, welcher mir ca. bei Kilometer 25 entgegen kam. Jan Frodeno, welcher an diesem Tag das Rennen auch gewann, war etwa 40 km weiter als ich und mit einem Pulk von Motorräder schoss er an mir vorbei. Die Strecke im Kraichgau ist wunderschön, aber vom Profil her sehr hüglig. Dies war meine erste Tour in einer solchen Länge und als knapp 10 km vorm Schluss noch einmal die Steigung vor Tiefenbach anstand, dachte ich kurz: „Das war es für heute!“ Aber ich konnte mich den Anstieg noch irgendwie hochquälen und schaffte dann auch die Radstrecke.

Radstrecke auch überlebt. Nun ging es an den ersten Halbmarathon meines Lebens. Kurz muss ich noch erwähnen, dass wir an dem Sonntag hochsommerliches Wetter mit über 30° C hatten. In meinem Wechselbeutel hatte ich mir deshalb extra nochmal Sonnencreme getan, welche ich dann auch für den Lauf nochmal neu auftragen wollte. Doch schon bei der ersten Berührung brannte es höllisch im Nackenbereich. Ich hatte mir da noch nicht so viel gedacht und man sieht sich ja schlecht selbst in den Nacken, aber später zeigte sich dann, dass der „günstige“ Neopren mir den Nackenbereich soweit aufgescheuert hatte, dass ich noch über Wochen Spaß damit haben würde. Aber zurück zum Lauf. Diesmal ging es über drei Runden á sieben Kilometer. Die erste Runde konnte ich tatsächlich auch noch wirklich halbwegs laufend meistern, doch in Runde zwei und vor allem drei machte sich dann meine Vorbereitung so richtig bezahlt.

Voll austrainiert sieht
anders aus

Ich schleppte mich so halb laufend, halb gehend über die verbleibenden 14 km war auch wirklich froh, endlich auf die Zielgerade einlaufen zu können. Völlig fertig mit der Welt und allem anderen überquerte ich dann die Ziellinie und beendete meine erste Mitteldistanz mit der atemberaubenden Zeit von 7 Stunden, 30 Minuten und 36 Sekunden.

Einlaufzeit

Trotz allem war ich stolz auf mich, meine erste Mitteldistanz finishen zu können und in mir war nun wirklich das Feuer entfacht. Diese Zeit konnte ich so nicht lange stehen lassen (am Ende waren es doch über zwei Jahre, dazu aber später mehr). Zum Abschluss dieses Beitrags würde ich gern noch meine Learnings aus diesem Tag zusammenfassen:

  • Teste deinen Neopren auf jeden Fall vorm Wettbewerb
  • Creme dich an sonnenreichen Tagen gut ein (den Abdruck des Sonnenbrandes hat mich noch ein gutes Jahr begleitet)
  • Trainier strukturierter

Soviel zum Ironman 70.3 Kraichgau 2019. In dem Jahr habe ich noch einen Triathlon absolviert, aber dazu mehr im nächsten Eintrag.

Bis dann!

Nic

Kraichgau 5150

Nun lag mein erster Triathlon hinter mir und ich war zurück auf dem Boden der Tatsachen. Nur noch knapp einen Monat zum 5150, welcher am 03.06.2018 stattfinden sollte. Also noch knapp einen Monat Zeit, sich „besser“ vorzubereiten…
Wie jedem klar sein sollte, war da nicht mehr viel zu machen. Aber wenigstens ein Problem wollte ich vorher noch angehen. In Remchingen konnte ich ja noch mit meinem eigenen Mountainbike antreten, doch für die olympische Distanz sollte dann doch ein Rennrad her. Zum Glück konnte ich auch hier nochmal auf meinen Onkel zurückgreifen, der mit für den Wettkampf und die paar Wochen davor noch ein Rennrad leihen konnte.
So hab ich ca. 4 Wochen vor dem Wettkampf zum ersten mal in meinem Leben auf einen Rennrad gesessen. Das war schon ein merkwürdiges Gefühl nachdem man vorher immer nur auf einem Mountainbike gesessen hat. So versuchte ich mich in den letzten paar Tagen noch an das Rad zu gewöhnen und dann war es auch schon soweit.

Zusammen mit meiner Frau, meiner Schwester und ihrem Mann haben wir uns ein Zimmer in der Nähe der Veranstaltung genommen und sind Samstags angereist. Sonntags Morgens dann schnell die Räder eingecheckt und dann schon auf den Schwimmstart vorbereitet. Natürlich hat sich meine Schwimmform in den letzten 4 Wochen nicht verbessert, trotzdem war ich frohen Mutes.

Frohen Mutes vor dem Start 😉

Gestartet wurde auch hier mit einem Rolling-Start. Hier gab es direkt eine Einteilung nach Schwimmzeiten, sprich, wer langsamer schwimmt, beginnt später um die Schnellen nicht zu behindern. Also bin ich sehr spät gestartet. Als es dann ins Wasser ging, bin ich auch wieder ganz ambitioniert im Kraul gestartet. Und auch hier musste ich schnell wieder zum Brust-Schwimmen wechseln. Allerdings kam ich in einen guten Wechsel-Rhythmus zwischen Brust und Kraul. Am Ende habe ich dann 10 Brustzüge und 10 Kraulschläge im Wechsel gemacht und bin so mit 36 min durch das Schwimmen gekommen.

Ob man hier sieht,
dass das Schwimmen mir schwer viel?

Der Wechsel verlief ereignislos. Schnell in die Schuhe, Helm an und los geht es auf die 40 km. Leider kann ich zu den Kilometern auf der Radstrecke nicht mehr viel sagen, außer, dass es mich schon einiges an Kraft gekostet hatte, diese Distanz zu absolvieren. Insgesamt benötigte ich 1:34 auf dem Rad. Beim Wechsel zum laufen wurde mir am Eingang der Wechselzone schon mein Rad abgenommen, so dass ich mich direkt in die Laufschuhe stürzen konnte und ab ging es zum Lauf.

Der Kurs zum Laufen ging über zwei Runden zu jeweils 5 km. Ich hatte in den vorangegangen Disziplinen schon einiges an Körner müssen lassen und konnte deshalb auch diese 10 km nicht in meinem gewohnten Tempo angehen. Allerdings muss ich sagen, dass mich gerade hier die Stimmung rund um die Veranstaltung doch sehr mitgetragen hatte. Die Leute am Streckenrand haben wirklich nichts ausgelassen und auch jeden Teilnehmer angefeuert. In diesem Wettkampf habe ich dann auch das erste Mal so richtig gespürt, wo unter anderem, so der Reiz liegt. So lief ich dann über die zwei Runden und da sich Teile der Strecke kreuzen, konnte ich hier auch nochmal meine beiden „Mitstreiter“ treffen, was auch noch einmal einen kleinen Motivationsschub mit sich gebracht hat. Am Ende konnte ich den Lauf nach genau 60 Minuten abschließen und kam mit einer Gesamtzeit von 3:17:43 im Ziel an.

kleines Beweisfoto

Die Zielzeit bricht bei weitem keine Rekorde und auch als Einstiegsergebnis ist sie nicht so toll, aber ich war doch froh und stolz, das Ganze zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu bringen.

jetzt war es noch recht „früh“ im Jahr mit Anfang Juni, doch dieses Rennen hatte dann meine Saison für 2018 auch schon wieder beendet und fürs Erste hatte ich auch keine Pläne, weiter den Sport zu betreiben.

Doch natürlich hat sich das auch wieder geändert, sonst würde ich jetzt wahrscheinlich auch nicht mit einem Blog mit diesem Titel beginnen 😉

Im nächsten Beitrag erfahrt ihr dann, was sich so 2019 dann bei mir getan hat.

Bis dann!

Nic

Cross Triathlon Remchingen

Also… wie kam ich zu meinem ersten Triathlon?
Der Gedanke, ob ich einen Triathlon überstehen würde, hatte ich schon ein paar mal im Kopf gehabt, allerdings stand da nie eine besondere Absicht dahinter. Tatsächlich kam ich aber dann auf einem Familiefest mit meinem Onkel darüber ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass er schon so einige Triathlons (bis zur Mitteldistanz) absolviert hatte und auch bei sich Zuhause in einem Verein aktiv sei. Damit hatte ich nicht gerechnet, man sollte allerdings auch erwähnen, dass mein Onkel jetzt nicht direkt um die Ecke wohnt und wir uns eher selten sehen.

Also, Gesprächsthema gefunden, wie gehts nun weiter?
Im Gespräch kamen wir dann auf den 5150 Kraichgau zu sprechen, welcher nicht unweit vom Wohnort meines Onkels ausgetragen wird. Zum Verständnis, der 5150 Kraichgau wird zeitgleich mit dem Ironman 70.3 Kraichgau ausgetragen und ist eine olympische Distanz (1,5km schwimmen, 40km Rad, 10km laufen).

Kurz und knapp: Anmeldung für meinen Schwager und mich ging schnell raus. Auch mein Onkel entschied sich, noch einmal teilzunehmen. Dann also, olympische Distanz, erster Triathlon? Mein Onkel kam dann auf die Idee, dass sein Verein ja auch einen kleinen Cross Triathlon veranstaltet, einen guten Monat vor dem im Kraichgau, da könnte man ja schon mal antesten. Also haben wir uns dazu auch noch gemeldet. Und damit waren dann mal die Planungen gemacht. Für diesen kleinen Triathlon konnten wir sogar noch meine Frau und Schwester verquatschen, so dass wir dort zu 4. angetreten sind.

Normal sollte man jetzt mal davon ausgehen, nun sei Training angesagt, damit man da möglichst fit antreten kann… Naja, sagen wir mal, mehr als mein, damals noch, regelmäßiges Fußball Training habe ich nicht wirklich gemacht. Klar, da läuft man auch, aber ist schon was ganz anderes. Und so kam Remchingen immer näher, aber um ehrlich zu sein, hielt sich die Lust darauf wirklich in Grenzen. Keine große Vorfreude, sondern eher… ach machen wir jetzt mal, ist ja nur das eine Mal.

Dann kam der 06.05.2018, sonniger sonntag Morgen und wir machten uns auf den Weg nach Remchingen. Auch auf der Fahrt war von Vorfreude nicht viel zu spüren. Angekommen, Fahrrad abgestellt, umgezogen und auf zum Schwimmstart im beheizten Freibad. 400 Meter galt es zuerst zu absolvieren. Gestarte wurde mit einem Rolling-Start, also alle 5 Sekunden startet ein Teilnehmer. Nun war dann doch auch etwas Aufregung da, gerade als es dann ins Wasser ging. Sehr optimistisch startet ich direkt im Kraul um dann nach wahrscheinlich schon 50 Meter in Brustschwimmen zu wechseln, so hab ich dann auch die 400 Meter abgeschlossen, wurde massenweise überholt, aber ich wusste ja, schwimmen wird nicht so meine Stärke sein (auch heute noch nicht). Jetzt schnell aus dem Wasser raus, ab zur Wechselzone, auf dem Rad wirds schon besser laufen.

Weg aus dem Wasser zum Rad

Die Radstrecke bestand aus 4 Runden mit jeweils 4,8 km. Wie der Titel des Eintrages schon sagt, handelt es sich bei diesem Triathlon um einen Cross-Triathlon, also wurde die zweite Disziplin auf dem Mountainbike zurückgelegt. Der Wechsel vom Schwimmen zum Radfahren lief ohne große Probleme ab und schon ging es los. Doch sehr schnell stellt sich auch hier heraus, dass meine Fitness auf dem Rad leider nicht dem entsprach, was ich mir vorgestellt habe. Wieder wurde ich viel überholt und ich hatte insgesamt große Probleme auf der Strecke, die auch noch technisch anspruchsvoller war, als ich es erwartet habe. Nach dem ich die Radstrecke überstanden hatte, war ich doch schon sehr enttäuscht von mir selbst. Doch meine „Parade-Disziplin“ stand ja noch an.

Start des Laufes, dicht gefolgt vom Schwager 😉

Nachdem die 4 Runden abgeschlossen und das Rad schnell weggestellt war, ging es zur dritten Sportart, dem Lauf. Hier waren „nur“ 5 km zu absolvieren und im vorherein dachte ich mir: „Super, dass sollte jetzt aber laufen!“
Pustekuchen… Nach dem ersten Kilometer hatte ich starke Schmerzen am Großzeh-Grundgelenk des rechten Fußes. Dies kam von einer etwas vorangegangen Verletzung beim Fußball. Also auch hier, mal gehen, mal laufen, was gerade so ging. Irgendwie hab ich mich dann über die restlichen Kilometer geschleppt und das Ganze konnte dann in 1:56:36 abgeschlossen werden: Eine echt Glanzleistung… nicht 😀

Ob ich tot aussehe?

Aber dies war meine ersten Erfahrungen mit Triathlon. Zu dem Zeitpunkt hätte ich noch nicht gedacht, dass mich der Sport doch noch so fesseln würde…
Dieser erste Versuch hat mich erstmal schön auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Mir wurde klar, so fit, wie ich es dachte, war ich absolut nicht.
Nun hieß es aber sich noch „möglichst“ gut auf 5150 Kraichgau vorzubereiten.

Damit wären so meine ersten Erfahrungen aufgearbeitet, erste Rückschläge erduldet…
Weiter geht es dann demnächst mit meiner ersten olympischen Distanz.

Bis dann!
Nic

Auf wen triffst du hier?

Hallo!

Ich dachte mir, bevor ich anfange, über mein Training beziehungsweise mein Leben zu schreiben, wäre es erst einmal sinnvoll, mich kurz vorzustellen.

Da es hier vorallem um meine sportliche Entwicklung gehen soll, werde ich auch darauf meinen Fokus setzen.

Also, wer bin ich?
Ich heiße Nicolas Hiege, gebürtig und wohnhaft im wunderschönen Bliesgau im Saarland, verheiratet mit der tollsten Frau der Welt und gerade frisch gebackener Vater einer kleinen Tochter, die jetzt schon mein Leben auf den Kopf stellt. Ich bin 32 Jahre „jung“ und als Software-Entwickler tätig.

Zu meinem sportlichen Hintergrund gibt es tatsächlich nicht viel zu sagen. Fußball hat einen langen Teil meiner Karriere geprägt, dabei mehr schlecht als recht als Verteidiger bei den Sportfreunden Walsheim. In der „frühen“ Jugend gab es da auch noch eine Mitgliedschaft im Schwimmverein Blieskastel, das habe ich aber dann auch schon sehr früh, aufgrund von Terminüberschneidungen mit dem Fußball, wieder aufgegeben.
Das „Gekicke“ hat mich dann auch bis zu meinem 30. Lebensjahr durchweg begleitet.

Meinen ersten Triathlon hatte ich dann im Mai 2018 im Form eines Cross-Triathlons abgeschlossen, aber darauf geh ich in einem späteren Beitrag noch mal genauer ein.

Ich denke für den ersten, anfänglichen Beitrag sollte dies nun genügen 😉

Bis zur nächsten Post

Nic!

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